JAPANISCHE AHORNE RICHTIG PFLANZEN



WIE PFLANZE ICH EINEN JAPANISCHEN AHORN RICHTIG

Ist die passende Sorte und der richtige Standort gefunden geht es an das Pflanzen des Neuzugangs. Eine gute Bodenvorbereitung ist wichtig und entscheidet, zusammen mit dem richtigen Standort, über viele Jahre hinweg über das gute Gedeihen des Ahorns. Bei der Vorbereitung rate ich, egal ob Ahorn, Rhododendron oder eine andere Pflanze mit eigenen Ansprüchen, lieber einen Gedanken und eventuell den ein oder anderen Euro mehr zu investieren. Denn oft ist es so, was gleich zu Beginn schief gelaufen ist oder nicht passt, rächt sich später und ist im schlimmsten Fall irreparabel.

Aber malen wir den Teufel nicht an die Wand. Mit ein paar mehr oder weniger aufwendigen Schritten lässt sich der Boden bzw. der Standort vorbereiten und schafft die besten Voraussetzungen für eine gesunde und attraktive Pflanze. Was im Einzelfall an Maßnahmen notwendig ist hängt immer vom vorhandenen Boden ab und wie man ihn der Pflanze optimal herrichtet.

Der Japanische Fächerahorn liebt lockere und durchlässige, sandig humose, bis sandig lehmige Böden. Er sollte stets frisch bis feucht sein und einen schwach sauren pH- Wert haben. Das hört sich nun im ersten Moment kompliziert und schwierig an, ist es aber eigentlich gar nicht. Denn der Fächerahorn ist eigentlich sehr anpassungsfähig und gedeiht auf nahezu allen Böden. Von sandig bis lehmig, von sauer bis neutral oder leicht alkalisch.

Standorte mit starker Verdichtung, Staunässe und extrem schwere Böden sind Tabu, ohne dass man diesen Ort für den Ahorn aufbessert. Würde man sich bei solchen Voraussetzungen die Arbeit sparen, gibt es mit großer Gewissheit in den kommenden Jahren Ärger in Form von Kümmerwuchs oder Anfälligkeit für Krankheiten. Die Pflanze protestiert.

Je schwerer ein Boden desto mehr muss er aufgelockert werden, je leichter ein Untergrund desto mehr sollte getan werden um Wasser speichern zu können. Das häufigste Problem ist aber wohl die Bodenverdichtung und das Sicherstellen eines Standortes der kein Wasser staut. Ist es ein Platz der durchaus mal Pfützen bildet und wo das Wasser längere Zeit stehen kann, gibt es zwei Möglichkeiten ihn für die Pflanze herzurichten. Es gibt die Option in das Pflanzloch eine Drainage einzubauen die überschüssiges Wasser aufnimmt und von den Wurzeln ableitet. Das kann direkt unter dem eigentlichen Pflanzloch geschehen. Das einfachste ist noch tiefer zu graben als für die Pflanze notwendig und  dort mit einer Schicht aus Steinen und Kieseln einen Bereich zu schaffen in den das Wasser abfließen kann. Abgedeckt bzw. eingefasst wird es mit einem wasserdurchlässigem Vlies das Erde und Wurzeln abschirmen soll, damit diese Drainage auch über Jahre hinweg intakt bleibt.

Die anderen Möglichkeit ist simpel wie wirkungsvoll. Wasser sammelt sich an der tiefsten Stelle, also hebt man den Standort des Ahorn an. Man baut sich eine Hügel in dem die Pflanze zumindest teilweise stehen soll. Natürlich muss auch der Boden in der Umgebung aufgelockert werden und eventuell auch eine Drainage angelegt werden, aber die Erhebung schafft luftigen Raum für die Wurzel. Zu bedenken ist, dass der Hügel natürlich in Maßen angelegt werden muss und meist empfiehlt es sich 1/3 bis maximal ½ des Wurzelballens höher zu setzen. Auch sollte der Hügel sehr flach auslaufen um den Wurzeln möglichst viel neuen Raum zu geben. Dieser einfache Trick den Liebling höher zu setzen umgeht nicht nur das Problem der Nässe, sonder optimiert im gleichen Atemzug auch die Herbstfärbung. Die ist nämlich auf mageren, trockenen Standorten noch deutlich ausgeprägter und zuverlässiger!

Das Pflanzloch an sich sollte zumindest 2 x so groß sein wie der Wurzelballen. Das ist nicht um sie zu ärgern, sondern um sicherzustellen, dass auch der Boden um das Pflanzloch ausreichend aufgelockert wird und dies nicht in Vergessenheit gerät. Zudem wollen wir unserer neuen Errungenschaft ein möglichst herzliches Willkommen bescheren und mischen der Gartenerde noch einige Zusätze bei. Doch dazu mehr am Ende.

Man mischt also Pflanzerde mit der Gartenerde und setzt den Ahorn in das Pflanzloch. Der Wurzelballen der Pflanze sollte mit dem oberen Rand des Pflanzloches abschließen, im besten Fall von ein paar Krümeln neuer Erde bedeckt werden, also 0,5 – 1 cm unter der Oberfläche liegen. Mischt man im Frühjahr Dünger mit bei, sollte dieser im oberen Bereich eingemischt werden oder besser noch im Nachhinein aufgestreut und etwas eingearbeitet werden. Der Grund ist simpel: Dünger wird mit dem Wasser nach unten ausgewaschen. Je höher der Dünger liegt, desto länger ist er auch für die Pflanze verfügbar.

Während das Pflanzloch wieder gefüllt wird, sollte zwischendurch immer mal wieder die Erde verdichtet (angetreten) werden. Nicht übermäßig aber ausreichend um zu festigen und eine Verbindung zwischen Wurzelballen und Umgebung herstellen.  Der lockere Boden für die Pflanze ist wichtig, aber ist er so locker, dass sich die Pflanze bei jedem Windhauch bewegt oder gar umkippt, ist das mehr als ungünstig. Zu aller Letzt kommt auch Wasser mit ins Spiel. Ein Gießring wird angelegt und dieser mehrmals mit Wasser gefüllt. Das Wasser versickert und schließt die letzten Lücken zwischen dem Wurzelballen und dem Boden. Dies ist ein wichtiger Punkt der, so leider schon oft gehört, häufig falsch verstanden wird. Das Wasser nach der vollendeten Pflanzung dient dem Bodenschluss. Gibt man das Nass während der Pflanzung mit in das Loch und lässt die Erde zu einem matschigen Brei werden, wird sämtliche Luft verdrängt und an locker und durchlässig ist nicht mehr zu denken. Verkrustet, fest und steinhart würden es in dem Fall besser umschreiben. Deshalb also Wasser,egal bei  welcher Pflanze, immer am Ende!

Nun ist der Ahorn im Boden aber ich wollte noch etwas zu möglichen Zusatzstoffen sagen, die dem Boden oder der Pflanze gut tun und ihr zu mehr Schönheit verhelfen. Nachfolgend ist eine kleine Aufstellung die sicher nicht vollständig ist, aber einen guten Einblick gibt welcher Zusatz was bewirkt.

- Pflanzerde:  Sie soll den Boden auflockern und Humus mit einbringen. Egal ob Pflanzerde, Rhododendronerde, Pflanzhumus etc., was da ist, ist oft auch in Ordnung so lange es eine gute Struktur hat. Bitte keinen billigen, abgepackten Erdbrei, nur weil er soo günstig war. Es muss nicht das teuerste Markenprodukt sein. Die Mitte zwischen billig und teuer sollte immer noch ausreichen. Bei leichtem Boden etwa im Verhältnis 1/1 mischen, bei Lehmboden immer in Verbindung mit Sand.

- Sand:  Ist ein Boden besonders schwer, ist Sand das Mittel der Wahl um ihn zusammen mit Humus für den Ahorn aufzubereiten. Sand fördert die Wasserdurchlässigkeit des Bodens und lockert klebrigen, tonhaltigen Boden auf.

 - Blähton, Lavagestein:  Egal ob gebrannt in Kugelform oder als Granulat. Diese mineralischen Zusätze werden nicht umgewandelt und lockern über viele Jahr hinweg die Bodenstruktur. Wasser aber auch Nährstoffe werden gespeichert. Schwere Böden profitieren von der Struktur, Leichte von der Fähigkeit Wasser zu speichern.

- Geohumus:  Er vereint so ein bisschen die Eigenschaften von Sand und Blähton in einem und hat sie gleichzeitig optimiert. Er sorgt für viel Luft in schweren Böden und bildet einen optimalen Nährstoff- und Wasserspeicher in leichten Böden.

- Hornspäne:  Ist ein organischer Dünger, der natürlich Nährstoffe liefern soll. Um für die Pflanze verfügbar zu sein muss er von Mikroorganismen im Boden zersetzt werden, für die er auch Nahrung ist. Nicht also einfach nur Dünger, sondern auch gut für das Bodenleben.