Acer palmatum im Winterquartier

Leise rieselt der Schnee – Nun Doch! – Winterschutz in unserem Betrieb

Es hat diesen Winter außergewöhnlich lange gedauert, doch nun hat es heute auch hier einmal richtig geschneit und draußen auf den Koniferen und Rhododendron bleibt die leichte, weiße Decke sogar etwas liegen. Ich will diesen kleinen Beitrag und die Bilder nutzen um etwas Einblick in die winterliche Baumschule zu geben und zu zeigen wie wir die Pflanzen fit für den Winter machen.

Vieles wird in großen oder kleinen Folientunneln überwintert. Dort versuchen wir so viel wie möglich unter zu bringen, denn der Platz ist begrenzt. Viele steht dicht an dicht oder halt so dicht wie möglich beisammen. Die Folientunnel sind zwar nicht geheizt, schützen aber immens gegen den frostigen Wind und teilweise auch gegen Sonne. Beides Faktoren die im Winter meist noch eine größere Rolle spielen als die Kälte an sich. Bei uns Menschen nicht anders, denn bei -10°C draußen spazieren zu gehen, füht sich bei einem lauen Lüftchen angenehm und bei starkem Wind schon deutlich grausamer an.

Jede Kultur ist etwas anders. Manche Pflanzen können so überwintern und brauchen gar keinen Schutz, manche etwas und andere müssen schön sicher eingepackt werden. Natürlich spielt auch hier der Wert der einzelnen Pflanze eine Rolle. Gutes Geschirr wird beim Umzug ja auch extra und besonders sorgfältig eingepackt. Bei unseren Pflanzen ist es genauso. Und auch wir packen unsere Pflanzen in Luftpolsterfolien ein. Zugegeben die Dimen- sionen sind etwas größer als bei einem Umzug oder Zerbrechlichem in einem Paket, aber vom Prinzip ähnlich. Wir schützen unserer Pflanzen oder isolieren Folienhäuser zusätzlich mit der Folie um eine isolierende Luftschicht zwischen dem Topf und der Umgebung zu schaffen. Das reicht um einige °C Unterschied zwischen außen und innen zu be- kommen. Auch Laub das im Herbst noch fröhlich und bunt geleuchtet hat, isoliert. Feste Blätter wie Eiche und Buche eignen sich sehr gut, da sie lange halten und nicht gleich matschig zusammen kleben. Im Laub wird auch Luft ge- speichert und so eine höhere Innentemperatur erreicht. Wer als durchaus verständlicherweise keine Luftpolster- folie in seinem Garten sehen will, ist mit einer dicken Schicht Laub zum Schutz auch sehr gut beraten.

Neben den Folien sind Vliese und Netze ebenso wichtige Elemente einer Winterabdeckung. Man muss nur wissen welche Pflanze welche Ansprüche hat und dem entsprechend die Materialien richtig einsetzen. Vlies schützt ebenso gut vor Wind wie Folie und kann je nach Stärke bis zu 5°C Temperaturunterschied bewirken. Gute Vliese lassen einen Feuchtigkeitsaustausch zu, sodass Schimmel im Winter kein zusätzlicher Nährboden geboten wird. Bei Folie muss stets acht gegeben werden, dass sich die Feuchtigkeit nicht staut und bei sonnigen Wintertagen ungewollt ein Tro- penklima im Tunnel entsteht. Manche Pflanzen mögen es feuchter und würden unter dem Vlies stärker oder gar zu stark austrocknen, für andere ist eine trockene Umgebung wichtig.

Zu guter Letzt das Schattennetz. Meist ist es grün, es gibt aber auch alle möglichen und unmöglichen anderen Far- ben. Das Netz soll Schutz geben vor der winterlichen Sonne und die Pflanzen darunter schattieren. Der Schatten ist in sofern wichtig, da zu viel Sonne im Winter die Pflanzen anregt und die Zellen in Gang bringt. Ist es aber gefroren und die Pflanze verdunstet Wasser, bekommt sie von unten aus der Wurzel nichts nach. Das versucht man mit Netzen möglichst zu begrenzen und die Pflanze so zu schützen. Man erreicht mit den Netzen sogar einen Schutz vor Kälte, aber da der Temperaturunterschied meist nur bei etwa 1°C liegt, ist er praktisch zu vernachlässigen.

Nun war das Schattennetz eigentlich der letzte Punkt hier, doch einen gibt es theoretisch noch. Auch der Schnee schützt unsere und alle andere Pflanzen vor den anderen Einflüssen die der Winter so mit sich bringt. Schnee isoliert, er schattiert und er schützt vor Wind. Eigentlich ein optimaler Winterschutz wäre er nur einfacher zu bestellen. Zu viel, zu wenig, irgendwas ist immer. Oder die Temperaturen klettern einfach hoch und runter und machen was wie wollen und lassen den Schnee innerhalb kurzer Zeit einfach wieder verschwinden.

Große japanische Ahorn im Winter

Je größer die Pflanzen desto schwieriger auch sie zu bewegen. Diese stehen geschützt zwischen zwei Folientunneln.

Acer palmatum gerüstet gegen den Frost

Hier ist an der Seite die Luftpolsterfolie gut zu erkennen. Auf den Töpfen, und zwischen den Pflanzen ist der Wurzelballen mit Laub geschützt.

eingepackte Echincea

Die Echinacea werden bei uns mit Vlies abgedeckt um sie vor Frost zu schützen. Darüber kommt eine Folie damit die Pflanzen möglichst trocken bleiben. Das Netz hält die Folie auch bei Wind am Boden.

Heuchera im Winterqartier

Hell und gut gelüftet, so überwintern die Heuchera bei uns optimal. Minustemperaturen vertragen sie sonst sehr, sehr gut.

Rispenhortensien

Die Rispenhortensien überstehen den Winter normalerweise sehr gut. Sie sind zusammengestellt und schützen sich gegenseitig.