Japanische Ahorn als Kübelpflanze


Japanische Ahorn als Kübelpflanze

Es gibt Pflanzen die eignen sich weniger, andere mehr und manche sehr gut für ein Dasein im Kübel. Der Japanische Ahorn ist einer der Vertreter, die sich ausgezeichnet im Kübel halten und gedeihen. Der Topf hat sogar in manchen Fällen Vorteile gegenüber dem üblichen Platz im Garten.

Alles beginnt mit der Wahl der passenden Pflanze für seine Vorstellungen und Wünsche. Natürlich spielt der Standort auch hier eine wichtige Rolle. Eine Sorte die empfindlich bis beleidigt auf zu viel Sonne reagiert, darf natürlich auch im Kübel nicht vollsonnig stehen. Abgesehen von dieser Selbstverständlichkeit sind praktisch alle Acer palmatum, Acer japonicum und Acer shirasawanum Sorten für ein Leben im Kübel gut bis sehr gut geeignet. Das Einzige, wirklich limitierende Element in der Gleichung zu einem wunderschönen Fächerahorn im Kübel ist die Wasserversorgung im Verhältnis zur Topfgröße. Je größer die Pflanze, desto mehr Wasser benötigt sie und desto größer sollte im besten Fall auch der Kübel sein. Die Wasserversorgung ist in einem Kübel natürlich schwieriger, da er frei stehend ist und die Wurzeln sich bei Bedarf nicht einfach nebenan bedienen können.

Kleine und mittelstarke Sorten sind durch die geringere Masse und Wuchsleistung einfacher zu kontrollieren und bei Bedarf leichter im Zaum zu halten. Doch es gibt natürlich auch eine Kehrseite zu dieser Aussage! Wir produzieren selbst beinahe alle Fächerahorn in Töpfen (bei uns auch Container) und haben auch bei den stark wachsenden Vertretern keine Probleme mit der Kultur im Container. Es ist natürlich möglich auch die großen Botschafter der Gattung zu Hause im Kübel zu halten, aber es ist ein wenig aufwendiger. Das Gefäß muss größer sein und kann schneller zu klein werden. Große Pflanzen im kleinen Topf benötigen mehr Zuwendung, um  auch an heißen Sommertagen die ausreichende Wasserversorgung sicherzustellen.

Es gibt einen sehr entscheidenden Vorteil, der die Fächerahorn, egal ob groß oder klein, so optimal für die Kübelkultur macht. Sie geben sich in der Not auch mit wenig Wurzelraum zufrieden und leben mit dem was sie haben oder in diesem Fall bekommen. Die Japanischen Ahorn lassen sich gut in engen, kleineren Gefäßen halten, ohne dass man der Pflanze dies ansieht. Sie passen sich an und machen entsprechend weniger bis deutlich weniger Zuwachs. Die Endgröße der Pflanze hat also im Topf keinerlei Aussagekraft, es ist die Topfgröße die die Größe beeinflusst. Natürlich ist das Laub dann oft auch etwas kleiner als im Garten, aber auch dies sieht nicht krank oder untypisch aus, nur eben kleiner.

Es gibt deutlich mehr Vorteile als Nachteile und dabei sind die Zwei wichtigsten noch gar nicht genannt worden.

– der Standort ist variabel: Gefällt es der Pflanze an dem Standort nicht, lässt sich der Ahorn  mühelos bewegen und einfach an einen anderen Platz bewegen an dem es ihm dann besser gefallen sollte.

– die grandiose, unvergleichbare, zuverlässige Herbstfärbung: Ich könnte mühelos noch weiter so schwärmen, doch die Tatsache ist gewiss, dass Ahorn im Kübel besser und gleichmäßiger Färben als ausgepflanzte Exemplare. Die Ursache ist weiter oben schon beschrieben, denn es ist die weniger üppige Versorgung der Pflanze mit Nährstoffen und Wasser. Ein unbezahlbarer Nebeneffekt!

Wie beim Auspflanzen in den Boden in den meisten Fällen notwendig, sollte auch die Kübelerde gut vorbereitet werden. Wichtig in jedem Fall ist eine gute, hochwertige Erde die locker ist und von guter Struktur und nicht bei geringster Wasserzugabe zusammenklebt. Des weiteren unverzichtbar ist ein guter Wasserabzug, sodass sich in keinem Fall Nässe im Wurzelbereich stauen und die Pflanze schädigen kann.

Eine lockere Erde ist Grundvoraussetzung für eine gesunde, ansprechende Kübelpflanze. Damit auch auf Jahre hin die Erde locker bleibt, sollte man überlegen zusätzlich Blähton oder Tongranulat mit einzumischen. Diese werden auch über Jahr hinweg nicht zersetzt und sichern der Wurzel Luft im Kübelsubstrat. Diesem Zweck dient auch Geohumus, der allerdings etwas teurer ist. Zusätzlich ist es aber auch ein durchdachter Wasserspeicher der besonders im Sommer Ihnen und der Pflanze Entlastung im Stress mit dem Wasser gibt. Meiner Meinung nach eine durchaus lohnende Investition in weniger Stress und einen gesünderen Fächerahorn.

Die Düngung ist bei Japanischen Ahorn generell ein spezielles Thema, das ist im Kübel nicht viel anders. Denn auch hier gilt, dass  übermäßige Düngung die Winterhärte und die Herbstfärbung beeinflussen können. Wer einen Fächerahorn im Kübel hat, sollte nur sehr mäßig düngen. Entweder mit einem hochwertigen, umhüllen Langzeitdünger oder einem organischen Dünger.

Zum Winter ist es mit den Japanischen Ahorn im Kübel wie mit allen anderen Kübelpflanzen auch. Man sollte sich überlegen wie die Pflanze am besten den Winter schadlos überstehen kann. Bei Fächerahorn ist es in erster Linie wichtig den Wurzelbereich, also den Topf zu schützen. Dies kann mit Luftpolsterfolie geschehen, aber auch mit Laub und z.B. einem Drahtgeflecht, damit die Blätter nicht weggeweht werden. Hauptsache die Wurzeln sind vor tiefen Temperaturen und Sonne geschützt. Ob und wie die Zweige geschützt werden müssen, hängt von der Sorte ab. Widerstandsfähige können so im Winter verbleiben, empfindlichen Sorten sollte man ein Winterkleid aus Vlies anlegen. Teilweise reicht hier aber auch schon ein geschützter Standort in einer geschützten Ecke am Haus, einer Wand oder einer Hecke. In jedem Fall nicht zu dunkel und keinesfalls zu warm. Frostfrei ist zwar auf den ersten Blick vielleicht optimal, beim zweiten Hinschauen treibt die Pflanze aber sehr wahrscheinlich zu früh aus und bekommt dann vom Spätfrost einen empfindlichen Schaden.

Natürlich ist eine Kübelpflanze mit Arbeit verbunden und man muss sich mehr darum kümmern als um andere Pflanzen im Garten. Wer aber keinen Garten hat, oder einen schönen Platz auf der Terrasse, der ist sicher mit einem Japanischen Ahorn im Kübel ausgezeichnet beraten.